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Tarifabschluss für Kunststoffverarbeiter in Ostdeutschland: Entgelterhöhung, Corona-Prämie und schrittweise Arbeitszeitreduktion
Der Arbeitgeberverband Nordostchemie und die IG BCE Nordost haben sich auf einen Tarifabschluss für die rund 1.500 Beschäftigten der Kunststoff verarbeitenden Industrie in den sechs ostdeutschen Bundesländern geeinigt.
Der Abschluss umfasst:
- eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen in Höhe von 1,8 Prozent ab dem 1. Januar 2022
- die Reduktion der Arbeitszeit um 90 Minuten in drei Stufen à 30 Minuten zum 1. Januar 2023, zum 1. Januar 2025 und zum 1. Januar 2027
- eine Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro (Auszubildende 250 Euro), die mit der Oktober-Abrechnung 2021 ausgezahlt wird; Teilzeitbeschäftigte haben einen anteiligen Anspruch.
Die Sozialpartner haben eine Gesamtlaufzeit von 24 Monaten vereinbart, mit sechs Leermonaten zu Beginn der Laufzeit (Juli bis Dezember 2021).
„Die Unternehmen der Kunststoff verarbeitenden Industrie sind nach wie vor von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen – Aufholeffekte sind noch lange nicht sichtbar. Der jetzige Tarifabschluss mit einer langen Laufzeit gibt unseren Unternehmen in einer schwierigen Phase Planungssicherheit und honoriert zugleich die Leistungen der Beschäftigten“, betont Jens Haselow, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite.
Zusätzliche Belastungen für die Unternehmen sind hohe Energiepreise und stark steigende Rohstoffpreise. Hinzu kommt der Strukturwandel mit Themen wie Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität, die höhere Kosten und zusätzliche Investitionen bedeuten.
Über Arbeitgeberverband Nordostchemie (AGV)
Der Arbeitgeberverband Nordostchemie e.V. ist der Tarifträgerverband für die chemisch-pharmazeutische Industrie und verwandte Industrien. Das Verbandsgebiet umfasst die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der AGV nimmt die sozialpolitische Interessenvertretung seiner Mitgliedsunternehmen gegenüber Gewerkschaften, Behörden, Medien und Politik wahr, schließt Tarifverträge mit Arbeitnehmerorganisationen und überwacht deren Einhaltung.
Die Fachabteilung der Kunststoff verarbeitenden Industrie (FaKu) ist ein tarifpolitisch eigenständiger Teil des AGV. Sie wurde geschaffen, um den besonderen Bedingungen und der differenzierten wirtschaftlichen Situation der Kunststoffverarbeiter Industrie gerecht zu werden.