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Praxis für den Ernstfall: So stärkt zivile Chemie-Expertise die Bundeswehr
Parlamentarischer Staatsekretär Dr. Nils Schmid würdigt Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten im Berufsbildungszentrum Nordostchemie
Wie schützt man Menschen in Kriegs- oder Katastrophengebieten vor chemischen Gefahren, etwa bei einer Wasserverseuchung? Bei dem heutigen Medientermin im Berufsbildungszentrum Nordostchemie (BBZ) in Berlin-Adlershof hat sich der Parlamentarische Staatsekretär der Verteidigung, Dr. Nils Schmid, gemeinsam mit Medienvertreterinnen und -vertretern einen Eindruck verschafft.
Im Mittelpunkt stand die hochspezialisierte Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten, die zivile Chemie-Expertise für ihre Einsätze nutzbar macht. Bei Live-Demonstrationen im Labor und im kleinen Chemiewerk des BBZ zeigten Ausbilder mit Soldatinnen und Soldaten, wie die Bundeswehr praxisnah auf Einsätze im Krisen-, Kriegs- oder Katastrophenfall vorbereitet wird: von der Probenentnahme und -analyse in Extremfällen bis hin zur schnellen Bestimmung eines Stoffes und der Gefahreneinschätzung im Spezial-Labor.
„Zivile Bildungseinrichtungen wie das Berufsbildungszentrum Chemie des Bildungswerks Nordostchemie e.V. unterstützen mit ihrer Expertise die erfolgreiche Qualifizierung unserer Soldatinnen und Soldaten und tragen damit auch zur Einsatzbereitschaft und Auftragserfüllung der Bundeswehr bei“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Nils Schmid.
Nora Schmidt-Kesseler, Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverbands Nordostchemie e.V., hob die gesellschaftliche Verantwortung des Bildungsauftrags hervor: „Gerade in Zeiten, in denen wir Krieg in Europa erleben, wird deutlich, wie wichtig Sicherheit für uns alle ist. Und Sicherheit beginnt mit der Ausbildung. Mit unserer Arbeit stellen wir sicher, dass die Bundeswehr gut ausgebildetes Fachpersonal erhält. Das sehen wir als Teil unseres gesellschaftlichen Auftrags."
Das BBZ wird mit Mitteln des Arbeitgeberverbands finanziert. „Was Sie sehen, ist weit mehr als eine Bildungseinrichtung – es ist ein Erfolgsmodell und ein Herzensprojekt. Wirtschaft schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern übernimmt auch Verantwortung“, ergänzte Nora Schmidt-Kesseler.
Auch BBZ-Geschäftsführerin Monika van der Beek betonte die Rolle der Einrichtung in der Fachkräfteentwicklung: „Wir verstehen uns als Bildungspartner, der Menschen aus allen Lebensbereichen zusammenführt und sie fit für Zukunftsaufgaben macht – ob in der Industrie oder bei der Bundeswehr.“
Fokus auf Bedarf und Zukunftsfähigkeit
Jährlich durchlaufen 300 bis 400 Teilnehmende die Angebote des BBZ. Das Spektrum reicht von klassischen Ausbildungsberufen wie Chemie-, Physik- und Biolaboranten, Chemikanten und Pharmakanten über Industriemeister-Weiterbildungen und Umschulungen bis hin zu Integrationskursen. Mit der angeschlossenen Technikerschule ermöglicht das BBZ zudem, binnen zwei Jahren den „Bachelor Professional in Technik“ zu erwerben.
Das Team aus rund 50 Fachkräften arbeitet eng mit Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie, der Umwelttechnologie und der Bundeswehr zusammen. Mit seinen hochspezialisierten Laboren ist das Berufsbildungszentrum Nordostchemie in dieser Art einzigartig in der deutschen Wirtschaft.
Gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband Nordostchemie entwickelt das BBZ seine Programme stetig weiter, um frühzeitig auf den Bedarf des Marktes zu reagieren.
Über den Arbeitgeberverband Nordostchemie e.V.
Der Arbeitgeberverband Nordostchemie e.V. vertritt die Interessen der Chemie- und Pharmaindustrie in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der Verband finanziert das Berufsbildungszentrum Nordostchemie durch kontinuierliche Investitionen.