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„Ohne Chemie und Pharma keine Zukunft für Ostdeutschland“
Die Chemiebranche ist unverzichtbar für eine Energiewende. Landtagswahl in Sachsen-Anhalt wird zur Richtungsentscheidung für Industriestandort
Sie ist die Stütze der ostdeutschen Industrie und zugleich unter Druck wie selten zuvor: Die Chemie- und Pharmaindustrie beschäftigt 63.000 Menschen, zahlt überdurchschnittliche Löhne und gilt international als wettbewerbsfähig. Doch 2024 brach der Umsatz erheblich ein – eine Folge rückläufiger Aufträge, hoher Energiepreise, struktureller Kostenbelastungen und wachsender Bürokratie. Die Kapazitätsauslastung liegt deutlich unter dem Potenzial.
Nora Schmidt-Kesseler, Hauptgeschäftsführerin des VCI Nordost, machte am Rande der Konferenz DER OSTEN in Berlin deutlich, welche Bedeutung der Branche für die Zukunft der Region zukommt:
„Wo Chemie und Pharma ist, da ist Zukunft. Nirgendwo wird das deutlicher als in Ostdeutschland. Ohne Chemie und Pharma wird die Energiewende nicht gelingen. Wir liefern die Materialien, Technologien und Prozesse, die Klimaschutz und Transformation erst möglich machen."
Mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl in Sachsen-Anhalt im September 2026 warnte Schmidt-Kesseler:
„In knapp zehn Monaten wählt Sachsen-Anhalt. Die Frage ist: Wollen wir weiter Industrie am Standort oder wollen wir Abwanderung? Das entscheidet sich jetzt – wenn die Energiepreise endlich gesenkt und Genehmigungsverfahren vereinfacht werden.“
Sie betonte zugleich die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Branche:
„Chemie und Pharma sind Wohlstandsbooster: Sie stehen für Stabilität und sichere Einkommen. Jeder Industriearbeitsplatz schafft drei bis vier weitere – das ist die beste Antwort auf Abstiegsängste und politische Extreme."
35 Jahre nach der deutschen Einheit gilt die Chemie- und Pharmaindustrie als Beispiel für eine gelungene Transformation. Doch ohne entscheidende Verbesserungen der Rahmenbedingungen könnte dieser Erfolg vorbei sein.