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1. Ostdeutscher Europadialog zur "EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit“

Bei unserem 1. Ostdeutschen Europadialog haben wir in der Vertretung des Landes Brandenburg bei der Europäischen Union die Frage "EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit – Abschied der Chemieindustrie aus Europa?" diskutiert.

Die Besetzung war hochkarätig, der Austausch ehrlich und die Diskussionen konstruktiv. Die Rednerinnen und Redner aus Politik und Industrie waren nicht immer einer Meinung. Aber was sie eint, ist der unbedingte Wille, die Chemieindustrie in Deutschland und Europa langfristig zu halten, die Wettbewerbsfähigkeit zu fördern und gleichzeitig eine sichere und nachhaltige Produktion zu schaffen.

In seinem Impuls betonte Dr. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender der BASF SE, dass insbesondere die Flut an Vorschriften aus Europa zur Unzeit die Agilität und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Chemieindustrie zunehmend weiter zu lähmen drohe. Daher brauche es eine klare Priorisierung der Abfolge der gesetzgeberischen Maßnahmen.

Unser Vorstandsvorsitzender Christian Matschke verdeutlichte an konkreten Beispielen aus der Produktion von BERLIN-CHEMIE Menarini, welche tiefgreifenden Auswirkungen das pauschale Verbot bestimmter Stoffe bzw. Stoffgruppen auf die Verfügbarkeit von Arzneimitteln hätten. Die Umstellung auf Alternativen sei ein langwieriger, sehr kostenintensiver Prozess und in einigen Fällen schlichtweg gar nicht möglich. Zugleich zeigte er sich jedoch optimistisch und hob die hohe Transformationsfähigkeit der Branche hervor.

Von allen Seiten wurde immer wieder die Notwendigkeit von Dialogen wie diesem hervorgehoben, um die Folgen komplexer Gesetze auf die Praxistauglichkeit abschätzen zu können. Die Zusammenarbeit müsse daher noch enger erfolgen, um die oft zitierte Deindustrialisierung in Europa mit ihren fatalen wirtschaftlichen und sozialen Folgen abzuwenden.

Wir werden den Dialog fortsetzen!

Übersicht Rednerinnen und Redner (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Dr. Martin Brudermüller, Präsident des European Chemical Industry Council (CEFIC) und Vorstandsvorsitzender der BASF SE
  • Dr. Christian Ehler, Mitglied des Europäischen Parlaments (Fraktion EVP)
  • Dr. Hans-Georg Feldmeier, Vorstandsvorsitzender der Dermapharm AG und Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI)
  • Martin Hojsík, Mitglied des Europäischen Parlaments (Fraktion Renew Europe)
  • Dr. Christian Matschke, Vorstandsvorsitzender VCI Nordost und Vorstandsmitglied BERLIN-CHEMIE AG
  • Kristin Schreiber, Direktorin der Abteilung Ökosysteme I: Chemikalien, Lebensmittel, Einzelhandel (GROW) bei der EU-Kommission
  • Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt
  • Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg
  • Luc Triangle, Generalsekretär industriAll European Trade Union
  • Dr. Marcus Wenig, Leiter der Vertretung des Landes Brandenburg bei der Europäischen Union in Brüssel

 

Aufzeichnung der Veranstaltung
Ihr Ansprechpartner
Fabian Hoppe
Nordostchemie-Verbände

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